Weinbaugebiete Österreichs - ein Überblick

Weinbaugebiete Österreichs - ein Überblick

Fakten über Österreichs Weinbaugebiete

Österreichs Weinbaugebiete haben eine Gesamtfläche von rund 45.400 Hektar. Hingegen verfügt Spanien über ca. eine Million Hektar, Italien über 700.000 und Deutschland über 100.000 Hektar Rebfläche. Die Größe der Weinbaufläche in Österreich ist somit vergleichsweise überschaubar und auch die produzierte Menge von rund 2,5 Millionen Hektoliter Wein pro Jahr entspricht international gesehen eher einer kleinen Menge. Leider geht die Zahl der Winzer in Österreich stetig zurück. Während 1999 noch mehr als 32.000 Betriebe aktiv waren, sind es heute nur noch ca. 20.000 Winzer, die sich dem Weinanbau und der Weinproduktion widmen. Generell gibt es in Österreich vier große, eigenständigen Weinbaugebiete, die sich in weitere 16 Gebiete unterteilen:

  • Steiermark (Südost- , West- und Südsteiermark)
  • Burgenland (Neusiedlersee, Neusiedlersee-Hügelland/Leithaberg, Mittelburgenland, Südburgenland/Eisenberg)
  • Niederösterreich (Weinviertel, Wachau, Kamptal, Kremstal, Traisental, Wagram, Carnuntum, Thermenregion)
  • Wien

Hinzu kommt noch die Weinbauregion Bergland, die sich aus den Gebieten Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg zusammensetzt.

Rebsortenspiegel der Weinbaugebiete in Österreich

Die Größe der Rebflächen und das jeweilige Terroir haben großen Einfluss auf die Auswahl der Rebsorten im österreichischen Weinbau. Demzufolge werden in Österreich insegesamt 22 weiße und 14 rote Rebsorten für hochwertige Qualitäts- und Prädikatsweine sowie für Landwein angebaut. Interessanterweise sind es die roten Trauben, die in den letzten Jahren vermehrt angebaut wurden. So hat sich der Anteil an Rotwein innerhalb der letzten 20 Jahre verdoppelt und auch im Anbau nimmt er bereits ein Drittel der gesamten Weinbaufläche ein. Die wichtigste weiße Rebsorte Österreichs ist der Grüne Veltliner mit einem Rebflächenanteil von ca. 33 Prozent und die bekannteste rote Sorte der Zweigelt mit ca. 14 Prozent Anteil.

Österreichs Weinbaugebiete im Überblick

Niederösterreich Mit etwas mehr als 28.000 Hektar ist Niederösterreich das größte der Weinbaugebiete in Österreich. Es werden sowohl heimische als auch bekannte internationale Rebsorten angebaut. Die Region unterteilt sich in acht Gebiete: Das Weinviertel, Wachau, Kamptal, Kremstal, Traisental, Wagram, Carnuntum und die Thermenregion. In Letzterer wachsen vorrangig Zierfandler, Neuburger, Weißburgunder und Rotgipfler.

Wien Wien genießt den Ruf, weltweit die einzige Hauptstadt mit eigenem Weinbaugebiet zu sein. Im kleinsten der österreichischen Weinbaugebiete werden die weißen Sorten Grüner Veltliner, Riesling, Weißburgunder und Chardonnay, aber auch rote Sorten wie St. Laurent, Cabernet Sauvignon und Zweigelt angebaut. Im Wiener Weinbaugebiet arbeiten rund 640 Winzer, die unter anderem auch die neue, moderne Weinlinie "Vienna Classic" produzieren.

Steiermark Südsteiermark: Sie ist das höchst gelegene Weinbaugebiet in Österreich und gilt gleichzeitig als Heimat frisch, fruchtiger Welschrieslinge und feiner aromatischer Muskateller. Begehrt sind ebenso knackige Weißburgunder und Chardonnays, die hier als Morillon bekannt sind. Die Südsteiermark gehört mit ihren malerisch gelegenen Höhenlagen zu einer der schönsten Weinbaugebiete Österreichs und Europas. Südoststeiermark: Den fruchtig, frischen Weinen liegen Rebsorten wie Sauvignon Blanc, Welschriesling, Riesling, Grauburgunder, Weißburgunder, Chardonnay und Traminer zugrunde, aber auch der Blaue Zweigelt entwickelt hier einen feinfruchtigen Charakter. Weststeiermark: Sie ist das kleinste der steirischen Weinbaugebiete und gilt als Heimat des Schilchers, der gesetzlich geschützt ist und aus der Blauen Wildbacher Rebe gekeltert wird. Außerdem gedeihen hier auch Sorten wie Welschriesling, Weißburgunder, Sauvignon Blanc, Müller-Thurgau und Zweigelt.

Burgenland Das Burgenland zieht sich mit 16.500 Hektar vom Neusiedlersee, über das Neusiedlersee-Hügelland (Leithaberg), und weiter ins Mittel- und Südburgenland (Eisenberg) und bietet eine wahre Rebsortenvielfalt. Weiße Sorten wie Weißburgunder, Welschriesling, Muskat Ottonel, Sauvignon Blanc, Neuburger, Bouvier, Traminer und Chardonnay sind im pannonischen Klima ebenso beheimatet wie die roten Rebsorten Zweigelt, Blaufränkisch, Blauburgunder, Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah.

Alle Weinbaugebiete Österreichs im Überblick

Weinbaugebiete in Österreich
Weinbaugebiet Rebfläche Wichtige Sorten
Weinviertel (NÖ) 13.858 ha Grüner Veltliner, Riesling
Kamptal (NÖ) 3.907 ha Grüner Veltliner, Riesling
Wagram (NÖ) 2.720 ha Grüner Veltliner, Riesling, Roter Veltliner
Kremstal (NÖ) 2.368 ha Grüner Veltliner, Riesling
Thermenregion (NÖ) 2.181 ha Zierfandler, Rotgipfler, St. Laurent, Pinot Noir
Wachau (NÖ) 1.344 ha Grüner Veltliner, Riesling
Carnuntum (NÖ) 906 ha Zweigelt, Blaufränkisch
Traisental 815 ha Grüner Veltliner, Riesling,
Südsteiermark 2.563 ha auvignon Blanc, Muskateller, Weißburgunder, Morillon
Vulkanland Steiermark (Südoststeiermark) 1.524 ha Welschriesling, Weißburgunder, Sauvignon Blanc, Traminer
Schilcherland (Weststeiermark) 546 ha Blauer Wildbacher, Sauvignon Blanc, Weißburgunder
Neusiedlersee (Burgenland) 6.675 ha Welschriesling (süß), Zweigelt
Leithaberg (Burgenland) 3.097 ha Weißburgunder, Chardonnay, Blaufränkisch
Mittelburgenland (Burgenland) 2.104 ha Blaufränkisch
Eisenberg (Burgenland) 515 ha Blaufränkisch
Wien 637 ha Gemischter Satz, Grüner Veltliner, Chardonnay
Kärnten 170 ha Weiße Burgundersorten, Riesling Sauvignon Blanc, Zweigelt, Blauburgunder
Oberösterreich 45 ha Grüner Veltliner, Zweigelt, Rösler
Vorarlberg (Bergland) 10 ha Müller-Thurgau, Riesling, Blauburgunder
Salzburg (Bergland) 7 ha Frühroter Veltliner
Tirol (Bergland) 5 ha Chardonnay, Blauburgunder

Österreichische Weinanbaugebiete sind ein Paradies für den Anbau von Spitzenweinen

Verantwortlich für den einzigartigen Charakter von Frucht und Eleganz österreichischer Spitzenweine sind die besonderen Gegebenheiten, wie zum Beispiel die zahlreichen Steilhänge und Terrassen sowie besondere klimatische Bedingungen. Sonnenverwöhnte Trauben wachsen in Österreich häufig auf steinigen Böden und entwickeln schon vom frühesten Stadium an ihren mineralischen Charakter. Die Sonne erwärmt dabei nicht nur die Trauben, sondern auch die steinigen Böden. Davon profitieren die Rebstöcke auch nach Sonnenuntergang, denn der erwärmte Boden gibt diese Wärme noch nach Stunden ab. Dies sind ideale Bedingungen für den Weinanbau. Darüber hinaus tragen auch die langen, warmen Herbsttage zur hohen Traubenqualität bei, indem sie die Reifephase verlängern und so für noch mehr Zucker in den Beeren sorgen. Generell sind Österreichs Weinbaugebiete geprägt von warmen, sonnigen Sommertagen und milden Herbsttagen mit kühlen Nächten. Diese wiederum wirken sich sehr positiv auf die fein-fruchtigen Aromen im Wein aus. Klimatisch unterscheiden sich die Weinbaugebiete in Österreich vom Nordosten bis in den Südosten doch recht deutlich voneinander. Der Norden ist geprägt von trockenen und warmen Perioden, im Süden herrscht meist ein generell warmes und feuchtes Klima vor. Ähnlich unterschiedlich wie die Klimazonen sind auch die Böden, die sowohl von Sandstein, Kalk und Tonschiefer (Südsteiermark) als auch von tiefgründigem Löss oder Muschelkalk (Leithaberg) geprägt sind.